- Was ist ein VPN?
- Schützt ein VPN wirklich vor Überwachung?
- VPN-Anbieter im Vergleich: Wer ist vertrauenswürdig?
- VPN einrichten – Schritt für Schritt
- Private VPN-Lösung: Selbst gehostet mit fester IP
- VPN in Ländern mit Internetzensur (China, Russland, Iran etc.)
- Alternativen zu VPNs: Wann sind sie sinnvoll?
- Fazit: Wann lohnt sich ein VPN – und wann nicht?
Teil 2/3: Anbieterauswahl und korrekte Einrichtung
3. VPN-Anbieter im Vergleich: Wer ist vertrauenswürdig?
Die Wahl des richtigen VPN-Anbieters ist wie die Wahl einer Bank für deine Daten. Du gibst intime
Informationen in fremde Hände – und das sollte gut überlegt sein. Doch worauf solltest du achten?
1. No-Log-Policy
Ein guter Anbieter speichert keine Daten über deine Online-Aktivitäten. Achte auf unabhängige Prüfungen
(Audits), bei denen die No-Log-Politik wirklich nachgewiesen wurde. Beispiele: NordVPN, ProtonVPN,
ExpressVPN.
2. Firmensitz
Vermeide Anbieter mit Sitz in Ländern mit „14 Eyes“-Zusammenarbeit oder autoritären Regimen. Diese
internationale Geheimdienstkooperation besteht aus:
– Ursprüngliche 5 Eyes: USA, UK, Kanada, Australien, Neuseeland
– 9 Eyes (zusätzlich): Dänemark, Frankreich, Niederlande, Norwegen
– 14 Eyes (zusätzlich): Deutschland, Belgien, Italien, Schweden, Spanien
Diese Staaten arbeiten beim Austausch von Geheimdienstinformationen zusammen. Ein Anbieter mit Sitz in
einem dieser Länder kann theoretisch zur Herausgabe von Nutzerdaten verpflichtet werden, selbst wenn er
vorgibt, keine Logs zu speichern. Besonders kritisch sind hier USA und UK, wo Geheimdienste Zugriff auf
Serverinfrastruktur verlangen können, ohne richterlichen Beschluss.
Ideal: Anbieter mit Sitz in datenschutzfreundlichen Ländern wie Island, Panama oder der Schweiz.
3. Servernetzwerk & Geschwindigkeit
Je mehr Server ein Anbieter weltweit betreibt, desto besser. Wichtig: geringe Latenzen, hohe Bandbreite
und Streaming-Freundlichkeit. Wenn Netflix, DAZN oder Disney+ funktionieren sollen, muss der VPN-
Provider entsprechend optimiert sein.
Beachte aber: Einige Anbieter schalten spezielle Streaming-IPs ab, wenn sie aus dem Ausland zu oft erkannt
werden. Das kann zu Einschränkungen führen, besonders im Ausland oder bei längeren Reisen. Achte auf
Anbieter mit dedizierten Servern für Streaming.
4. Extra-Schutzfunktionen
Gute Anbieter bieten Zusatzfunktionen wie:
– Kill Switch (trennt Internetverbindung bei VPN-Ausfall)
– Split Tunneling (du wählst, welche Apps durch das VPN gehen)
– Multi-Hop (mehrstufige Verschlüsselung)
– RAM-Only-Server
Bekannte Anbieter im Kurzvergleich
Anbieter | No-Log Audit | Server | Zusatzfeatures |
NordVPN | Ja | 5.000+ | Double VPN, Obfuscation |
ExpressVPN | Ja | 3.000+ | RAM-Server, Lightway-Protokoll |
ProtonVPN | Ja | 2.000+ | Open Source, Schweiz |
CyberGhost | Teilweise | 7.000+ | App-Fokus, Interface-Stark |
MegaVPN | Unklar | Unbekannt | Viele Versprechungen, wenig Belege |
Vorsicht bei kostenlosen VPNs!
Sie locken mit Versprechen, kosten aber am Ende deine Daten, deine Zeit und deine Sicherheit. Viele
verkaufen deine Metadaten, zeigen invasive Werbung oder sind schlicht unsicher programmiert. Wenn du
Wert auf Schutz legst, investiere lieber 2–10 Euro im Monat in einen soliden Anbieter.
4. VPN einrichten | Schritt für Schritt
Ein gutes VPN bringt nichts, wenn du es falsch einrichtest. Hier kommt die Praxis:
1. Registrierung und App-Installation
Besuche die Website deines gewählten Anbieters, registriere dich und lade die App für dein Gerät herunter (Windows, macOS, Android, iOS). Nutze offizielle Quellen!
2. Login & erster Verbindungsaufbau
Nach der Installation loggst du dich ein und wählst einen Serverstandort aus. Für maximale Geschwindigkeit nimm den nächstgelegenen Standort. Für Geoblocking nutze einen Server im Ziel-Land.
3. Einstellungen prüfen
– Kill Switch aktivieren: Wichtig, falls deine VPN-Verbindung unterbrochen wird
– Protokoll wählen: WireGuard ist meist schneller als OpenVPN, aber nicht jeder Anbieter bietet das an
– Automatisch starten, damit du den VPN nicht vergisst
4. Split Tunneling konfigurieren
Wähle aus, welche Apps durch den VPN-Tunnel laufen sollen. Praktisch z. B. für Banking-Apps, die Geofencing erkennen.
Typische Fehler vermeiden:
– Nutzung mehrerer VPN-Dienste gleichzeitig
– DNS-Leak: Prüfe mit Tools wie dnsleaktest.com
– App nicht aktuell halten
– Keine Zwei-Faktor-Authentifizierung verwenden
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